Pilze – Öko-Baustoffe der Zukunft

Wahrscheinlich können sich die meisten kaum vorstellen, dass man Pilze dafür verwenden kann, Wohnräume oder gar komplette Behausungen zu erschaffen. Doch tatsächlich zählen die Pilze derzeit zu den innovativsten Baustoffen. Und die enorme Vielseitigkeit ist nur ein Hauptvorteil des neuartigen Pilzmaterials.

Ökologische Baustoffherstellung

Im Prinzip muss man das Gemisch aus Pilzsporen und den Zusatzkomponenten nur eine Zeit lang in einer vorgefertigten Negativform heranwachsen lassen. Die Negativform kann je nach Bedarf problemlos an die Art der Nutzung angepasst werden. Sobald optimale Bedingungen geschaffen und die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse angepasst wurden, beginnen die Sporen von allein mit ihrer Arbeit.

Innerhalb weniger Tage wächst der Pilz heran und kann wieder von seiner Negativform befreit werden. Und die Herstellung ist aufgrund der Nutzung organischer Materialien und natürlicher Prozesse nicht nur schnell, sondern auch ausgesprochen umweltfreundlich. Ideale Zusatzstoffe sind beispielsweise Spreu, Stroh und unzählige weitere ähnliche harte Pflanzenfasern.

Möbel

Es gibt kaum einen Gegenstand im Bereich des Interieurdesigns, der sich nicht anstelle von herkömmlichen Materialien wie Kunststoff, Holz oder Metall auch mit Pilzen herstellen ließ. Zu den innovativsten Wohnideen gehören beispielsweise Möbel aus Pilzen wie Lampenschirme, Bettgestelle, Stühle und Hocker oder Regal- und Tischplatten. All dies wird durch die sogenannten Myzelen ermöglicht. Dies sind die Verbindungen der fadenförmigen Zellen, aus denen die Struktur der Pilze besteht.

Dämmmaterialien

Wer ein Dämmmaterial sucht, das er reinen Gewissens anstelle der gängigen Materialien verwenden kann, sollte auf Dämmstoffe aus Pilzen zurückgreifen. Inzwischen gibt es Pilz-Dämmungen, die Styropor problemlos ersetzen können und sogar fester und weniger brennbar und außerdem umweltverträglich sind. Es gibt sogar Boden- und Wandbeläge aus Pilzen, die im Bezug auf die ästhetischen Eigenschaften den derzeit gängigen Materialien in nichts nachstehen.

Beton und Klinker

Eine der vielversprechendsten Verwendungen der Pilze ist die Herstellung von Ziegeln oder Beton aus Pilzen. Bestimmte Pilzsorten eignen sich aufgrund ihrer Eigenschaften ideal für die Produktion von Ziegelstein-Alternativen. Es gibt zum Beispiel Pilze wie den Phellinus robiniae, der eine relativ harte Oberfläche und korkartige Struktur im Inneren aufweist.

Es gibt sogar Pilz-Ziegel, die im Prinzip genau so hart und widerstandsfähig sind wie Beton. Und je nach Art der verwendeten Pilzsorte und Zusatzstoffe ändert sich auch das Gewicht der Baumaterialien. So gibt es leichte, mittel- und normalschwere Pilz-Ziegel. Ein Material, das bereits erfolgreich zur Herstellung von Pilz-Ziegelsteinen genutzt wurde, stammt beispielsweise aus zerstückelten Maisschalen.

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